Ein Beitrag von Maren Recken
Turin während der Wintermonate – ein leuchtender Augenschmaus.
In der Wohnstube Turins, wie die Piazza San Carlo auch liebevoll genannt wird, sind die Lichter angeknipst. Die sechsarmigen Straßenlaternen vor den Barockfassaden der imposanten Häuser, die die rechteckige Piazza umrahmen, leuchten in bunten Farben. Umsponnen von einem Gewirr aus Lichtfäden, die vom Rot ins Gelb, vom Blau ins Grün wechseln. „Regno dei Fiori: Nido cosmico di tutte le Anime” hat Nicola de Maria sie genannt. Königreich der Blumen: Weltnest aller Seelen.
Die Lichtkunstwerke des in Turin geborenen Künstlers sind Teil der „Luci d’Artista”. Die Hauptstadt des Piemonts hat das europaweit einzigartige Projekt 1998 ins Leben gerufen und setzt seitdem jeden Winter auf künstlerische Lichtinstallationen statt kitschiger Weihnachtsbeleuchtung.
„Turin ist eine noch weitgehend unentdeckte Stadt mit einem sehr gut erhaltenen Zentrum, die wir bekannter machen möchten“, erklärt Luisa Piazza, Marketingverantwortliche bei der Turiner Stadtverwaltung den Hintergrund der Luci d’Artista.
Sonnenwind, kleine blaue Geister, die Liebe macht keinen Lärm, sind nur einige fantasievolle Namen der leuchtenden Kunstwerke. Noch bis zum 10. Januar 2016 können sie während eines Spaziergangs durch das nächtliche Turin bewundert werden.
Turin – eine süße Gaumenfreude. Eine Stadt mit Kaffeehaustradition. Eine Stadt mit Liebe für Süßes. „Meine Lieblingspralinen sind diese hier aus Milchschokolade und Salz. Besonders wenn sich das Salz im Mund mit der Schokolade vermischt und nach der Süße der Schokolade der salzige Nachgeschmack bleibt“, schwärmt Monica Werling.
Sie ist Eigentümerin des Stratta. Süßwarengeschäft und Kaffeehaus mit Tradition. Das königliche Wappen der Savoyer in den Geschäftsräumen des 1836 gegründeten Kaffees verweist auf die Tradition als königlicher Hoflieferant.
Alleine der Blick durch das Schaufenster ins Ladeninnere lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Zuckerbonbons in allen Farben.
Schokoladenpralinen in allen Variationen, darunter die bekannten Turiner Gianduiotti. Nougatpralinen mit Langhe-Haselnüssen.
Besonders an kalten Wintertagen ist eine weitere Turiner Spezialität ein wahrer Gaumenschmaus: der Bicerin.
Der Name bedeutet im piemontesischen Dialekt Gläschen. Dahinter verbirgt sich ein dreischichtiges Getränk aus heißer Schokolade, Espresso und Schlagsahne. Getrunken wird es ohne vorheriges Umrühren. Der besondere Genuss liegt auch hier in der Mischung. Dann, wenn beim Trinken der heiße Kaffee und die heiße Schokolade durch die kühle Schlagsahne laufen und im Mund zu einem Geschmackserlebnis für den Gaumen zusammenfinden.
Kaffeehaus Stratta
Piazza S. Carlo, 191
10123 Torino
www.stratta1836.it