Trüffel in Umbrien, ein Besuch bei Urbani

Herbst ist Trüffelzeit. Italien ist reich davon, aber nicht nur in der weltbekannten Stadt Alba in Piemont. Die Region Umbrien ist, zusammen mit ihren Nachbarn in den Marken, genauso interessant, wenn nicht sogar mehr, weil hier so viel unterschiedliche Trüffelsorten über das ganze Jahr zu finden sind.

Schwarze Trüffel aus Umbrien

Wir waren neulich im Neratal, zwischen Umbrien und den Marken. Hier hat die vielleicht international bekannteste Trüffelfirma ihren Sitz: Urbani, im winzigen (knapp 500 Einwohner!) aber sehr malerischen Dorf Scheggino.

Das malerische Dorf Scheggino

Urbani stellt die klassische erfolgreiche Geschichte eines Familienunternehmens dar. Alles fing Ende des 19. Jahrhunderts an, als Paolo Urbani in seinem Haus in Scheggino sein Geschäft mit Trüffel startete.

Das Markenzeichen von Urbani bei der Einfahrt des Unternehmens

Seit 2012 gibt es in dem ursprünglichen Sitz der Firma das interessante Trüffelmuseum. Heute, fünf Generationen später, ist Urbani eine internationale, weltbekannte Marke, fast ein Symbol des „Made in Italy“ im gastronomischen Bereich. Das faszinierende kleine Museum ist ein Besuch wert. Man sieht zum Beispiel anhand der alten Maschinen, wie sich die Technik der Trüffelkonservierung im Laufe der Jahrzehnten enorm verändert hat.

Das Trüffelmuseum in Scheggino

Aber vor dem Museumsbesuch, durften wir in die Hallen rein, wo die frisch angekommene Trüffel verarbeitet werden. Als wir dort waren, gab es nur schwarze Trüffel, noch zu früh für die wertvollere weisse Sorte.

Bei den hohen Preisen, ist der genaue Gewicht der Trüffel sehr wichtig

Der Duft war einfach berauschend! Ich war erstaunt zu sehen, wie alles doch noch sehr manuell vorgeht, Maschinen sind zwar anwesend, werden aber praktisch nur für die Sterilisation und Verpackung benutzt.

Obwohl es sich bei Urbani um das bei weitem größte und wichtigste Trüffelunternehmen weltweit handelt, herrscht hier eine sehr familiäre und entspannte Stimmung, die mich sehr positiv beeindruckt hat.

Die Aussortierung der Trüffel. Nur die besten werden frisch verkauft.

Ich muss zugeben, ich war vor unserem Besuch dort eher skeptisch und dachte, ich werde vor einer anonymen „Trüffelfabrik“ stehen. Auch unsere Begleitung Sabrina war extrem freundlich.

Das winzige Dorf Scheggino ist ebenfalls einen Spaziergang wert. Eingefügt in den Bergen zwischen Umbrien und den Marken, fühlt man sich hier wie in einem Märchen.

Eine Gasse in Scheggino

Entlang der engen Gassen, stoßt man auf ein Restaurantschild mit dem schönen Namen „Baciafemmine„, „Frauen küssen“.

Das Restaurant Baciafemmine in Scheggino

Die gleichnamige Gasse ist hier so eng und abends dunkel, daß seit jeher junge Pärchen kommen, um sich unbeobachtet zu küssen.

Hier kann man sich ungestört küssen!

Das Restaurant ist übrigens gut!

Auch die Schilder mit der Hausnummer werden liebevoll hergestellt. Jede Familie zeichnet sein eigenes.

Ein handgemaltes Haussschild

Das Haus der "Familie Franculini"

Wieder mal ein Grund, um mit uns eine Genussreise nach Umbrien zu organisieren! Zum Beispiel schon während der Adventszeit.

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