So verkosten Sie Olivenöl

Mit gutem, italienischem Olivenöl ist es ähnlich wie mit gutem Wein. Wie es Spitzenweine und Billigweine gibt, die bestenfalls als weinhaltige Getränke deklariert werden dürften, gibt es hochwertige, italienische Olivenöle und italienische Olivenöle, die lediglich als solche verkauft werden. Eine erste Orientierung ist der Blick aufs Etikett. Steht dort „produziert in Italien“ oder „abgefüllt in Italien“ bedeutet das noch lange nicht, dass die verwendeten Oliven auch alle aus Italien stammen. Meist sind solche Öle ein Verschnitt aus Oliven verschiedener Länder. Häufig ist nicht eine einzige italienische Olive für die Pressung verwendet worden.

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In italienisches Olivenöl gehören nur italienische Oliven     ©-Maren-Recken

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dass er auch wirklich hochwertiges Olivenöl erhält, sollte ausschließlich „Olio Extra Vergine di Oliva“ kaufen. Zusätzlich geben entsprechende EU Siegel Auskunft zur geschützten Herkunft oder zur geschützten geografischen Lage. Verlassen Sie sich, was die Qualität und den Geschmack eines Olivenöls angeht, aber auch auf Ihre Nase und auf Ihre Zunge. Gewusst wie, lässt sich die Qualität eines guten Öls bei einer Olivenölprobe ganz einfach erkennen.

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Eine antike Olivenmühle     © Adagio-con-Brio

Zuerst wird eine Probierportion Olivenöl in ein Glas gefüllt und in der Handfläche erwärmt. Dadurch werden die flüchtigen Aromakomponenten freigesetzt. Anschließend kommt die Nase zum Zug. Riechen Sie mehrmals, kurz am Olivenöl, ob dieses angenehm oder unangenehm riecht. Im nächsten Schritt nehmen Sie etwas Olivenöl auf die Zungenspitze und reiben die Zunge leicht am Gaumen. Dann ziehen Sie durch die Zähne Luft ein, damit sich die Aromakomponenten in der Mundhöhle entfalten können, reiben die Zunge erneut am Gaumen und bewerten den Geschmack, der sich nun in Ihrer Mundhöhle ausbreitet.

Eine moderne Olivenmühle
Eine moderne Olivenmühle     © Adagio-con-Brio

Für die Qualität eines hochwertigen, Extra Vergine Olivenöl ist die Farbe nicht ausschlaggebend, sie reicht von Gelb bis zu einem intensiven Grün. Ein qualitativ hochwertiges Olivenöl riecht nach frischen Oliven. Dieser Geruch muss leicht wahrnehmbar sein und als angenehm empfunden werden. Achtung: Ein unangenehmer, schimmeliger, ranziger oder öliger Geruch sind Anzeichen für ein minderwertiges Olivenöl. Auch Olivenöl, das nach gar nichts riecht, ist kein gutes Öl. Solche geruchslosen Öle wurden künstlich geruchsfrei gemacht, damit sie nicht schlecht riechen. Der Geschmack eines hochwertigen Olivenöls muss bitter und würzig sein. Das Bitter-Würzige ist den Polyphenolen geschuldet, die als natürliche Antioxidantien für die Gesundheit sehr wichtig sind, weil sie die Zellen vor freien Radikalen schützen. Je mehr Polyphenole, desto höher die Qualität. Ein Olivenöl mit vielen Polyphenolen „kratzt unangenehm“ im Hals. Nach Ende der Olivenölprobe muss im Mund ein angenehmer Nachgeschmack zurückbleiben. Keinesfalls darf sich der Mund ölig anfühlen.

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