Venedig und seine Canali
Regionen Italiens

Sehenswürdigkeiten

Die meiste Zeit seiner Geschichte wurde das heutige Venetien von der Republik Venedig beherrscht. In Padua ist eine der ältesten Universitäten Europas zu Hause. Im Ersten Weltkrieg wurde am Monte Grappa ein erbitterter Stellungskrieg zwischen italienischen, österreich-ungarischen Truppen und Truppen des Deutschen Kaiserreichs ausgetragen.

Für Urlauber hat Veneto einiges zu bieten.

Venedig – 116 Inseln – ist die Stadt der Kanäle, Brücken und Gondeln. Die Stadt der historischen Paläste, des Markusplatzes als Treffpunkt von Touristen aus aller Welt, aber auch die Stadt der kleinen Gassen und Gässchen, in denen man schnell die Orientierung verliert. Giacomo Casanova lebte und liebte in Venedig. Aus den berüchtigten Bleikammern, wo die Inquisitoren ihn eingesperrt hatten, gelang ihm die Flucht. Das auf Murano gefertigte Glas galt lange als das kostbarste der Welt. Den Glasbläsern drohte die Todesstrafe, sollten sie die Insel Murano verlassen oder die Herstellungsgeheimnisse der filigranen Glaswaren verraten.

Wer zum ersten Mal in Venedig ist, wird sicherlich so bekannte Orte wie die Rialtobrücke, den Dogenpalast oder den Markusplatz aufsuchen. Vielleicht auch im berühmten Caffè Florian zu Geigenklängen einen gnadenlos überteuerten Cappuccino trinken. Wer Venedig richtig kennenlernen möchte, sollte durch die abseits liegenden Calle, wie die Venezianer ihre Gässchen nennen, streifen und die kleinen Bars besuchen. Dort treffen sich die Venezianer, vom Arbeiter im Blaumann bis zum Anwalt in feinem Zwirn, auf einen Ombra. Wörtlich übersetzt heißt Ombra Schatten. An der Bar bekommt man dafür ein kleines Gläschen einfachen, aber leckeren Weiß- oder Rotwein; und jede Menge Lokalkolorit inklusive.

Wer Gummistiefel oder nasse Füße nicht scheut, Venedig bei Hochwasser ist einen Besuch wert. Wenn sich die Fassaden der Palazzi in den großen Wasserflächen auf den Plätzen spiegeln, wenn Einheimische und Touristen auf schmalen, schnell aufgebauten Stegen über die Piazze und durch die Calli balancieren, dann entwickelt die Lagunenstadt ihren ganz eigenen Charme.

Die Euganeischen Hügel – die Colli Euganei – sind vulkanischen Ursprungs. 1989 wurden sie zum ersten Naturpark Venetiens erklärt.

Dass es im Gebiet der Euganeischen Hügel vor 35 Millionen Jahren heiß her ging, bezeugen die über 100 Hügel. Jeder einzelne von ihnen ist durch einen Vulkanausbruch entstanden. Der fruchtbare Boden vulkanischen Ursprungs lässt Mittelmeermacchia, Eichen und Kastanien ebenso gedeihen wie Obst- und Olivenbäume oder Weinreben.

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Kurfreunde, die Fango und warmes Thermalwasser schätzen, kommen wegen der zahlreichen Thermalquellen ins Gebiet der Euganeischen Hügel. Hier kurten bereits die Römer, wie Ausgrabungen römischer Villen und Badehäuser bezeugen. Und im 15. Jahrhundert vor Christus sollen schon die Namensgeber der Region – die Euganäer – von der heilenden Kraft der Warmwasserquellen gewusst haben. Battaglia Terme, Galzignano Terme, Montegrotto Terme und Abano Terme buhlen heute um die internationalen Kurgäste.

Entspannt auf der Piazza sitzen, in der Hand ein Stielglas mit Prosecco. Feine Luftbläschen perlen vom Glasboden an die Oberfläche des prickelnden Schaumweins. Zwischen Valdobbiadene und Conegliano hat der Prosecco Tradition.

Bereits 1966 wurde hier mit der Strada del Prosecco die erste anerkannte Weinstraße Italiens eingeweiht. Seit 1969 darf der in den 15 Gemeinden zwischen Valdobbiadene und Conegliano produzierte Prosecco sich DOCG – Denominazione di Origine Controllata e Garantita- als kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnung aufs Etikett schreiben. 2003 wurde der Gegend die Bezeichnung Primo Distretto Spumantistico d’Italia – erster Schaumweinbezirk Italiens – verliehen. Und seit 2009 gilt Conegliano Valdobbiadene als kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnung.

Wer Prosecco und Wein liebt, ist auf der Nachfolgerin der Prosecco Straße aus den Sechzigerjahren, der 2003 begründeten Strada del Prosecco e Vini dei Colli Conegliano Valdobbiadene, gut aufgehoben. Die dort angesiedelte Weinschule – Scuola Enologica di Conegliano  – vermittelt die wissenschaftliche Annäherung an den perlenden Schaumwein.

Zwischen Conegliano und Valdobbiadene gilt es nicht nur zahlreiche Weingüter zu besuchen und Prosecchi zu verkosten, auch landschaftlich und kulturell hat die Weinstraße einiges zu bieten. Darunter die romanische Pfarrkirche von San Pietro di Feletto, die rund 100jährige Mühle Molinetto della Croda, die Villa Brandolini aus dem 18. Jahrhundert oder die Torri di Credazzo in Farra di Soglio, die noch aus der Langobardenzeit stammen.

Nur unweit von Valdobbiadene liegt Bassano del Grappa mit seiner berühmten Brücke Ponte degli Alpini. Ihren Namen verdankt die Stadt dem gleichnamigen Berg, dem Monte Grappa, und nicht etwa dem Grappa, der in zahlreichen Destillerien in und um die Stadt hergestellt wird. Zu den bekanntesten zählt übrigens Nardini, gleich neben der Ponte degli Alpini.

Die Grappa Destillerie Nardini und die Holzbrücke sind  für Einheimische wie Touristen gleichermaßen Anziehungspunkt. An der Ponte trifft man sich auf einen „aperitivo da Nardini“. Der etwas an Campari erinnernder Aperitif, der von Nardini als sogenannter „Rosso“ angeboten wird und dessen Rezept geheim bleibt, gehört für Einheimische wie Touristen quasi zum Pflichtprogramm. Und nicht selten kann man an der Ponte ganze Hochzeitsgesellschaften antreffen, die gemeinsam mit dem Brautpaar auf dessen Zukunft anstoßen.

Essen

In Veneto kommen in allen Landstrichen als gemeinsame Zutaten, Reis, Gemüse und Polenta auf den Teller. Der restliche Speiseplan variiert zwischen den verschiedenen Provinzen.

Die Fagiolo di Lamon della Vallata Bellunese ist eine in der Provinz Belluno heimische Bohnensorte, genauer gesagt vier in Größe und Form unterschiedliche, im Geschmack aber gleiche Bohnensorten. Die Bohnen von Lamon werden beispielsweise mit Zwiebeln, Öl, Salz und Pfeffer abgeschmeckt oder sie werden als Suppe mit Speck bei niedriger Temperatur lange gekocht.

Bassano del Grappa ist für seinen weißen Spargel bekannt. Zu Bündeln zusammengeschnürt und mit der Schnittfläche in Wasser gestellt, werden sie während der Spargelzeit in Geschäften und am Straßenrand angeboten. Wobei der echte bassanesische Spargel zwischen achtzehn und zweiundzwanzig Zentimeter lang sein und einen Durchmesser von mindestens elf Zentimetern haben muss. Als typisches Gericht wird der Spargel mit einem hartgekochten Ei serviert, das mit extra Vergine Olivenöl, Pfeffer und Salz und Essig „vermanscht“ wird.

Die Polenta wird zahlreichen Gerichten aus dem Veneto als Beilage gereicht. Warm, kalt, flüssig oder schnittfest, der Fantasie des Kochs sind keine Grenzen gesetzt. Bei der Fegato alla Veneziana wird die in Scheiben geschnittene und angeröstete Polenta zu Kalbsleber mit Zwiebeln serviert.

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Rund, länglich, rot, rot-weiß geädert oder wie ein Kopfsalat mit roten Tupfen, der Radicchio ist fast eine Wissenschaft für sich. Jede Stadt baut ihre eigene Variante an. Der Radicchio Rosso di Treviso und der Radicchio Variegato di Castelfranco gehören zu den geschützten Sorten. Radicchio ist weit mehr als Salat, auch Risotto wird mit Radicchio zubereitet oder er wird mit Krabben zusammen zu Gnocchi alla Granseola e Radicchio verarbeitet.

In der Gegend um Treviso ist die Sopa Calda beheimatet. Eine Suppe, die aus Taubenfleisch oder anderem Geflügel zubereitet wird. Asiago ist für seinen Käse berühmt.

Stockfisch und im Po Delta und in Venedig gedünsteter Aal oder Risotto mit Meeresfrüchten gehören zu den Fischspezialitäten im Veneto.

Beim Baccala alla Vicentina wird der Stockfisch gewässert, halbiert und gehäutet. Die eine Hälfte wird mit einer Mischung aus in Öl gedünsteten, gehackten Sardellenfilets, Petersilie, Salz, Zwiebeln und Knoblauch bestrichen, die zweite Hälfte wie zu einem Fischsandwich oben drauf gelegt und das Ganze in Streifen geschnitten, in Mehl und Parmesan gewendet und dann dicht an dicht in eine Pfanne gesetzt. Die eng in der Pfanne geschichteten Streifen werden anschließend nochmals mit der Sardellen-Zwiebelmischung bestrichen, mit Öl und Milch aufgegossen und über mehrere Stunden gedünstet.

Von den Süßspeisen hat es vor allem der Pandoro, ein dem Panettone ähnlicher Weihnachtskuchen aus Verona zu internationalem Ruhm gebracht. Im Gegensatz zum Panettone wird der Pandoro nie mit kandierten Früchten oder Rosinen verfeinert, sondern nur mit Puderzucker bestreut.

Neben Prosecco sind in Venetien der Amarone di Valpolicella, der Breganze Wein, Bardolino und Soave heimisch sowie der Dessertwein Recioto aus Soave.

Urlaub: Anreise, Reisezeit, not to be missed

Mit dem Auto ist Veneto über Füssen/Fernpass/Innsbruck oder via München/Innsbruck und weiter über den Brennerpass, Bozen, Trento und Gardasee zu erreichen.

Mit dem Flugzeug können Venedig oder Verona angeflogen werden.

Das Klima in Veneto ist sehr unterschiedlich, je nachdem ob das Reiseziel in den Bergen oder Richtung Adria liegt. Im Gebirge ist es im Spätherbst und Winter häufig kalt und feucht. Im Frühjahr bleibt der Schnee auf den hohen Gipfeln länger liegen. Am Meer dagegen ist es in diesen Jahreszeiten – bereits oder noch – angenehm warm, ohne zu heiß und überlaufen zu sein, wie dies im Juli und August der Fall ist.

Für Ihre Veneto Reise empfehlen wir:

  • Venedig, die Stadt der Kanäle, Gondeln und des Ombra.
  • Verona, die Stadt der Arena und Romeo und Julias.
  • Padua mit der Basilika des Heiligen Antonius.
  • Die Palladio Villen entlang der Brenta.
  • Possagno, wo der Bildhauer Canova seine Statuen in „Fließbandarbeit“ fertigte.
  • Asolo, ein mittelalterliches Dorf, das mit seinem Charme bezaubert.
  • Die Strada del Prosecco e Vini dei Colli Conegliano Valdobbiadene, wo der Schaumwein herkommt.
  • Bassano del Grappa mit der berühmten Brücke Ponte degli Alpini.