Weinberg bei Airole
Regionen Italiens

Sehenswürdigkeiten

Die Kombination aus Meer – im östlichen Teil häufig mit schmalen Stränden und imposanten Felsküsten – und einer sehr gebirgigen Landschaft prägt diese Region. Vom Mittelmeer bis ins Hinterland an die ligurischen Alpen, bzw. den Apennin, ist diese Region meist nicht einmal 40 Kilometer breit.

In Ligurien kommen Strandliebhaber wie aktive Freizeitsportler auf ihre Kosten. Durch die teils über 2000 Meter hohen Berge gegen die Kaltluft aus dem Norden abgeschirmt, kann im Mittelmeer, bei Wassertemperaturen von knapp unter zwanzig Grad, häufig bis Mitte November gebadet werden. Unter Kletterern sind die Felsen von Finale Ligure beliebt, weil dort schon geklettert werden kann, wenn weiter nördlich noch Frost herrscht.

Besonders drei Regionen Liguriens sind vielen Italienurlaubern ein Begriff: Genua, die Hafenstadt und Hauptstadt Liguriens; die Blumenriviera um Sanremo und Bordighera sowie der rund zwölf Kilometer lange Küstenabschnittbschnitt der Cinque Terre.

Genua, die Geburtsstadt von Christoph Kolumbus, ist eine Stadt mit vielen Gesichtern. Zu Zeiten der Stadtstaaten beherrschte Genua als Seemacht große Teile des Mittelmeerraumes. Noch heute spiegelt sich der einstige Reichtum Genuas in zahlreichen aus der damaligen Zeit erhaltenen Prachtbauten wider.
Die dunkle Seite Genuas besang der Liedermacher Fabrizio de André mit seinen poetischen Texten, das Genua der Huren, der Seemänner, der rattenverseuchten kleinen Gassen. Auch wenn die gezielte Ansiedlung kleinerer Geschäfte in den Gassen, die vom Hafen aus in den höher gelegenen Teil Genuas führen, zur Belebung und zu mehr Sicherheit in diesem Straßenlabyrinth geführt hat, ist davon selbst im heutigen Genua noch etwas zu spüren.

Durch den neuen Hafen ist Genua  auch Anlegestelle für die Luxusliner der Kreuzfahrtlinien. Gleichzeitig fasziniert Genua mit seinem Porto Antico, dem alten Hafen. Dort befindet sich Europas größtes Aquarium mit über 15.000 Tieren 400 verschiedener Gattungen. Dort kann die Neptun besichtigt werden. Ein originalgetreuer Nachbau eines spanischen Linienschiffes, das Roman Polanski 1986 als Drehort für seinen Film die Piraten erstellen ließ. Und dort lässt sich hoch über dem Hafen bei Eataly italienische Esskultur und Lebensart genießen, während der Blick aus großen Fenstern über den Porto Antico schweift.
Auf über 340 Kilometer erstrecken sich die beiden Rivieras Liguriens. An der Riviera di Ponente, im westlichen Teil, liegt auch die Blumenriviera. Der östliche Küstenabschnitt Liguriens wird die Riviera di Levante genannt. Die fünf Dörfer der Cinque Terre oder Portofino gehören zu den bekanntesten Orten dieses Küstenabschnitts.

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An der Blumenriviera finden sich weite Sandstrände und die Landschaft wirkt weicher als im östlichen Ligurien. Diano Marina, Imperia, Sanremo, Bordighera und Ventimiglia sind die bekanntesten unter den kleineren und größeren Ortschaften.

Sanremo ist nicht nur Fans des gleichnamigen Festivals ein Begriff. Sanremo ist die Stadt des Kasinos und des internationalen Tourismus. Aber auch das Reich der Taggiasca-Olive und des kaltgepressten Olivenöls. Riviera-Ligure das Reich des Lavendels und das des Dolceacqua. Ein DOC klassifizierter Rotwein, der der Lieblingswein Napoleons gewesen sein soll. Auch einige Slow Food Erzeugnisse stammen aus der Gegend um Sanremo.

Bordighera animierte bereits den französischen Maler Monet den Pinsel in die Hand zu nehmen, dennoch ist Bordighera eher als die Stadt der Engländer zu bezeichnen. Diese prägten Ende des 19. Jahrhunderts das Stadtbild und machten Bordighera zu einem bedeutenden Ort. Noch heute könnte man beim Spaziergang durch die Alleen den Eindruck gewinnen in England zu sein. Von Bordighera aus starten auch die Kutter der Whalewatching-Touren zum Santuari die Cetacei, dem Heiligtum der Wale.

Pflanzenliebhaber sollten sich den Giardino Esotico Pallanca ansehen. Ein auf mehreren Terrassen angelegter botanischer Garten, der hoch über dem Meer thront. Über 3.000 Pflanzenarten wachsen dort, darunter auch wertvolle Kakteen und Sukkulenten.

Die Cinque Terre ist seit Ende der 1990iger Jahre Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Die fünf Dörfer – Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore –  die diesem Küstenabschnitt seinen Namen gaben, wirken wie entlang der steil abfallenden Küste an den Fels geklammert. Einst waren diese Dörfer nur zu Fuß oder vom Meer aus erreichbar. Heute werden sie vor allem während der Sommermonate häufig von Touristen überrannt. Eine bessere Möglichkeit, als zu versuchen die Dörfer Cinque Terre mit dem Auto anzufahren, ist eine Kombination aus Zugfahrt und Wanderung.

Essen

Fisch, Fleisch, Focaccia, Olivenöl und allen voran das Pesto Genovese, in Ligurien hat der Feinschmecker die Qual der Wahl.

Vierzehn Slow Food Standorte zeugen vom Bewusstsein für traditionelle Produkte und kleine Qualitätsproduktionen:

  • In Vallebona ist es das bittere Orangenblütenwasser, aus dem zarte Essenzen für Süßigkeiten hergestellt werden.
  • In Badalucco, Conio und Pigna gedeihen die Bohnen, die mit einem Schuss nativen Olivenöl serviert werden.
  • In Brigasca reift ein Käse aus Rohmilch einer einheimischen Schafrasse.
  • Die Artischocken von Perinaldo wachsen als zartes Wildgemüse ohne Dornen.
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Eine kleine Gruppe von Produzenten aus dem Alta Valle Arroscia hält die seit Generationen überlieferte Knoblauchproduktion von Vessalico am Laufen.

Die violetten Spargel von Albenga sind eine weltweit einzigartige Sorte.

Die Gastronomie im westlichen Teil Liguriens ist durch die Nähe zu Frankreich beeinflusst.

Im Val Bormida werden die Kastanien von Calizzano und Murialdo nach antiker Ernte- und Aufbewahrungstechnik auf Darren getrocknet.

In Savona wird eine ursprünglich aus China importierte kleine Zitrusfrucht, Chinotto genannt, kultiviert.

Die Aprikosen von Valleggia haben ein sehr intensives Aroma.

Die Küstenfischerei am Golfo von Noli dient der Aufwertung alter Fischereimethoden.

In Camogli wird mit der Tonnarella gefischt und so eine der letzten traditionellen Fischfantechniken am Leben erhalten.

Zarte Blütenblätter antiker ligurischer Rosensorten werden zu einem Rosensirup angesetzt.

Die Cabannina Rinder, eine kleine, robuste, authentische ligurische Rinderasse geben die Milch zur Käseherstellung.

Im Val die Vara liefert der schwarze Hahn Fleisch ausgezeichneter Qualität.

Die Gastronomie im westlichen Teil Liguriens ist durch die Nähe zu Frankreich beeinflusst. Dies macht sich beispielsweise bei der Piscialandrea bemerkbar. Eine Art Zwiebelkuchen mit geschälten Tomaten, entsalzten Sardellen, schwarzen Oliven und Knoblauch. Gefüllte Sardellen  findet man in ganz Ligurien.

Die Curunete, auf einen Faden gefädelte Kartoffeln in Kronenform, sind ebenso eine ligurische Spezialität wie im Tongefäß zubereitetes Kaninchen.

In ganz Ligurien wird gerne mit Kräutern gekocht, seien es Wildkräuter oder die kultivierten Varianten. Thymian, Majoran, Oregano, Basilikum, Petersilie und Lorbeer verfeinern die verschiedensten Gerichte der ligurischen Küche, darunter die Barbagiuai,  mit Käse und Kürbis gefüllte frittierte Ravioli oder den Cundiun aus Bordighera, ein großer gemischter Salat zu dem Gallette del Marinaio serviert wird, ein mit Knoblauch bestrichener Schiffszwieback.

Frisch vom Meer auf den Tisch kommen in Ligurien Schwertfisch, Thunfisch, Goldbrasse und Rundanin, eine Brachsenmakrele.

Das originale Pesto alla Genovese sollte von Hand in einem Mörser zubereitet werden, um die Aromen von Basilikum, Olivenöl, Parmesan und Knoblauch nicht zu verfälschen, was beispielsweise durch die Wärmeentwicklung elektrischer Rührgeräte passieren kann.

Das ligurische Olivenöl wird hauptsächlich aus den autochthonen Taggiasche Oliven erzeugt und gehört zur geschützten Marke Oli DOP Riviera Ligure.

Das ligurische Weinanbaugebiet ist das zweitkleinste in Italien. Die dort gekelterten Weine gelten unter Kennern als Geheimtipp, sind aber außerhalb Liguriens oder gar außerhalb Italiens nur schwer zu bekommen. Die Weinberge liegen an den steilen Hängen in den Hügeln hinter der Küste, viele der dort angebauten Reben sind autochthone Sorten.

Der weiße Vermentino aus Diano Castello passt hervorragend zu den lokalen Spezialitäten. Das Aroma des Pigato, ein Weißwein der an wilde Kräuter und Feldblumen erinnert, wird durch die Sonne und das Meer beeinflusst. Der Sciacchetrà aus Pornassio ist ein süßer ambra-farbener Dessertwein, der rubinrote Rossese di Dolceacqua ein ligurischer Rotwein mit DOC-Status.

Urlaub: Anreise, Reisezeit, not to be missed

Mit dem Auto ist Ligurien via Schweiz und Gotthardpass über Mailand und Genua zu erreichen. Von Österreich aus führt der Weg über die Brennerautobahn und weiter Richtung Verona, Brescia-Piacenza-Genua, bzw. La Spezia.

Mit dem Flugzeug wird am besten Genua angeflogen (im Sommer aus Berlin mit easyjet, sonst ab Frankfurt/Main und München mit Lufthansa). Auch von Pisa aus ist Ligurien zu erreichen. Vor Ort empfiehlt sich ein Mietwagen.

Wegen seines ganzjährig mediterranen Klimas ist Ligurien auch ganzjährig ein empfehlenswertes Reiseziel. Im Juni und September liegen die durchschnittlichen Tagestemperaturen bei 25 Grad. Im Juli und August, den heißesten Monaten des Jahres, klettert das Thermometer tagsüber bis auf  27/28 Grad. Die Winter sind mild, selbst in den kältesten Monaten Dezember bis Februar fallen die durchschnittlichen Tagestemperaturen nicht unter 10 Grad.

Für Ihre Ligurien Reise empfehlen wir:

  • Genua mit seinem alten Hafen und den historischen Läden in der Altstadt.
  • Die Blumenriviera mit Sanremo, Bordighera und Imperia.
  • Die Dörfer der Cinque Terre, allerdings am besten nicht während der Wochenenden in den Sommermonaten.
  • Den Giardino Esotico Pallanco.
  • Portofino, ein ehemaliges Fischerdorf mit bunten Häusern, das zu den schönsten Küstenorten am Mittelmeer zählt.