Kaum zu glauben, vor allem in diesen heißen Sommertage, aber in der süditalienischen Region Apulien, kann man heute noch die sogenannten „neviere“ finden, natürliche Grotten oder im Kalkstein ausgehöhlten Nischen, wo man früher den im Winter gefallenen Schnee gelagert hat (ja damals hat es dort viel öfters geschneit als heute, die letzte Minieiszeit gab es noch im 18. Jahrhundert).
Der Schnee wurde im Winter gesammelt und gepresst, im Sommer, so wie bei Tuffstein, in rechteckigen Blöcke ausgeschnitten und verkauft. Es handelte sich ohne Zweifel um ein Luxusartikel, der sich damals nur wenige leisten konnten. Vor allem benutzte man das Eis zur Herstellung von Sorbets und um durstlöschende Getränke abzukühlen.
Nach den Sorbets aus Obstsäfte mit Zitronen, Zeder und Erdbeeren, entwickelte man Eissorten aus Mandelmilch und dann Milch. In der Gegend von Lecce, in der apulischen Region „Salento“ wurde somit der „Spumone“ erfunden, mit der charakteristischen kegelstumpfförmigen Gestalt.
Davon gibt es viele Varianten, sowohl wegen der unterschiedlichen verwendeten Eissorten als auch und vor allem wegen der Füllung. Diese kann aus mit alkoholischen Likörs durchtränkte Biskuitmasse bestehen, aus bitteren Schokoladenstücke, aus Zabaione (Schaumcreme aus Ei, Zucker und Marsalawein), aus unterschiedlichen Sahnesorten, aus kandierten Früchte und oft aus Krokant mit gerösteten und zerkleinerten Mandeln.
Der „Spumone“ soll nach der Fertigstellung einige Tage im Kühlschrank „reifen„, sodass er dann außen hart, innen aber wegen der alkoholhaltigen Füllung zart bleibt.
In der salentinischen Stadt Gallipoli kann man die bekannteste Spumone Variante bekommen: außen Haselnuss oder Schokolade Eis-Sorte, innen die sogenannte mit Marsalawein getränkte „Plombières Creme„, Krokant mit gerösteten und zerkleinerten Mandeln und Schokoladensplitter. Der Ursprung dieses Rezept geht auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als in der französischen Thermalstadt Plombières einen Allianz zwischen Frankreich und Piemonte geschlossen wurde.
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