Mit süßer Leidenschaft leben

Lucia Casoli und ihr Mann Nicola Mecca haben sich der Leidenschaft verschrieben. Zumindest was „La Passionata“, das mehrfach prämierte, mit Mandelpaste überzogene Törtchen aus Ricotta, Marzipan und Biskuitteig angeht. Im nächsten Jahr feiert das Törtchen, das die beiden in ihrer Pasticceria in Troia anbieten, sein zehnjähriges Jubiläum. Das Törtchen hat nicht nur der in den apulischen Monti Dauni gelegenen Stadt eine neue, süße Versuchung gebracht. Es hat auch die italienische Sprache um einen Neologismus bereichert.

Wenn der Italiener von la passione spricht, meint er die Leidenschaft. Geht es leidenschaftlich zu, verwendet er das Adjektiv appassionata oder appassionato – je nachdem ob ein weibliches oder ein männliches Subjekt näher definiert werden soll. Ist von „La Passionata“ die Rede, ist damit ein Törtchen gemeint, das es bis 2008 ebenso wenig gab wie die Wortneuschöpfung la Passionata. „Mit der Namenswahl wollten wir zeigen, dass ‚La Passionata‘ aus der Leidenschaft heraus geboren wurde“, erzählt Nicola Mecca. Und führt weiter aus, während er die klassische rosa-farbige Version der Passionata über die Ladentheke reicht, das Törtchen solle denen, die es essen ein Ansporn sein, mit Leidenschaft zu leben. Wenn mit Leidenschaft zu leben so lecker ist, wie der erste Bissen in das luftig leichte, cremige Törtchen, das zwar süß aber nicht zuckersüß ist und fein nach Ricotta, Marzipan und Mandeln schmeckt, dann sollte das mit dem leidenschaftlich leben nicht weiter schwer sein.

Die Pasticceria von Lucia und Nicola befindet sich in Troia genau gegenüber vom Dom. Und der zieht bereits seit langem die Kunstliebhaber mit seiner orientalisch anmutenden Rosette in den Bann. Die Rosette gilt als die schönste Apuliens und besteht – für eine Rosette gänzlich unüblich – aus ungeraden elf schlanken Säulen. Die laufen in der Mitte wie eine Radnabe zusammen und umrahmen kunstvolle Steingitter, die in verschiedensten Mustern gearbeitet, die Zwischenräume ausfüllen. „Wir wurden von den die Rosette bestaunenden Dombesuchern immer wieder gefragt, was denn die typische Spezialität Troias sei und weil es die bis dato nicht gab, haben wir sie kreiert. Aus für unsere Gegen typischen Zutaten“, erinnert sich Nicola und zählt auf: die Ricotta aus Schafs-, Büffel- und Kuhmilch zähle in den Monti Dauni ebenso zu den Traditionsgerichten, wie die apulischen Mandeln. Neben dem klassischen, ersten, rosa-farbigen Törtchen mit dem Geschmack der Leidenschaft gibt es die Passionata mittlerweile in verschiedenen Geschmacksrichtungen und daher auch in verschiedenen Farbvarianten; darunter die grüne, nach Pistazie schmeckende, die bräunliche mit dem Haselnussgeschmack, die orange-farbige Orangenvariante, oder die gelbe Version, die mit dem Kräuterlikör Strega verfeinert wurde. Allen gemeinsam ist die Basis aus Ricotta, Marzipan, Biskuit und Mandelpaste und eine Dekoration via weißen Blütenblättern nachempfundene Dekoration, die die halbrunden Törtchen schmückt.

Die Exzellenzen der Monti Dauni und speziell Troias bekannter zu machen, ist das nächste Ziel von Lucia und Nicola. Die Passionata soll dazu beitragen. Für 2018 planen die beiden Passionata-Points in Neapel, Florenz und Venedig zu eröffnen. In Bari gibt es bereits eine Verkaufsstelle, die Restaurants beliefert und in Rom kann man die Passionata in der Orecchietteria Banfi kosten.

Sehr schoen beschrieben. Als Gargano bzw Apulienbewohnerin schaetze ich ihren Artikel ueber Troia und die Passionata sehr.
Einfach mit Leidenschaft leben.

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