Als wir vor einigen Wochen in Ligurien waren, bekamen wir am Ende des üppigen Abendessens einen „Amaro“, einen Magenbitter.
Das ist typisch in Italien und wird (fast) immer vom Wirt umsonst eingeschenkt. Das kennt man ja auch aus den italienischen Restaurants in Deutschland. Jedoch hat man in Deutschland eine viel viel kleinere Auswahl. Meistens wird eine (mehr oder weniger gute) Grappa angeboten, oder vielleicht einen industriell gefertigten 0815 Magenbitter wie Amaro Averna, oder aber den allgegenwärtigen Limoncello. Damen mögen eher was süßes und bestellen mal einen (mehr oder weniger guten) Sambuca oder sogar einen (mehr oder weniger guten) Amaretto.
Aber wenn man in Italien ist, bekommt man oft lokal handwerklich produzierte alkoholische Getränke, in diesem Fall Produkte aus Kloster, wie das Amaro Santa Maria al Monte.
Dieser Magenbitter besteht aus 36 Kräuter, Gewürze, Blumen, Wurzel und Pflanzen aus 4 Kontinenten. Unter ihnen findet man Aloe, Myrrhe, Rhabarber, Safran, Absinth, Kardamom und Kolanüsse, welche in einer aus Trauben gewonnener Alkoholgrundlage aufgelöst wurden. Das daraus gewonnen Produkt soll dann mindestens ein Jahr lang in Holzfässer reifen. Das Rezept wurde seit 1858 nicht geändert, ist natürlich geheim und wird seit nunmehr 5 Generationen von den Mönche des Heiligtum Madonna del Monte in Genua überliefert.
Die Produktion außerhalb des Klosters wurde vom Likörmeister Nicola Vignale Ende des 19. Jahrhunderts gestartet und wurde u.a. vom Herzog Emanuele Filiberto di Savoia-Aosta sehr geschätzt.
Der Alkoholgehalt beträgt satte 40 % Vol, also mehr als normelerweise bei Magenbitter (unter 30 % Vol.)
Im Angebot an dem Abend gab es aber noch mehr Produkte dieser Art:
Eine 2006 Grappa aus der typischen Traubensorte Pigato
Ein süsser Likör mit Honigzusatz aus dem benedektinsichen Kloster in Finale Ligure
Ein Limoncello mit ligurischen Zitronen aus dem benedektinsichen Kloster in Finale Ligure
Ein Blütenlikör aus dem benedektinsichen Kloster in Finalpia bei Savona
Also, da war wirklich für jeden Geschmack was da! Dir Krönung eines sowieso fantastischen Abendessens war damit perfekt.