Über die Herkunft eines der bekanntesten Produkte aus der Region Piemont gibt es zwei Versionen.
Die erste, mehr historisch, setzt den Anfang im 13. Jahrhundert zurück, als das Brot nicht nach Gewicht verkauft wurde, sondern nach Einheiten. Jede Einheit hatte eine Münze gekostet. Wegen der damals in Piemont herrschenden hohen Inflation, wurde der „grissia“, der Brotlaib, immer leichter und dünner, bis er zum „gherssin“ (eine kleine „grissia“) schrumpfte.
Die zweite Version, eher eine Legende, hängt mit König Vittorio Amedeo II. (1666–1732) zusammen.
Als er nur 9 Jahre alt war, starb sein Vater und Vittorio Amedeo wurde Herzog von Savoyen unter der Regentschaft seiner Mutter. Wegen seiner schwachen Gesundheit wandte sich die Mutter an den königlichen Leibarzt. Dieser erzählte dem Bäcker über die adeligen Sorgen. Nach langem Überlegen, entwickelte der Arzt für den jungen Herzog eine Diät, die u.a. auch ein mürbes, leicht zu verdauendes Brot vorsah. Der Hofbäcker, sein Name war Antonio Brunero, erfand so das Originalrezept des „Grissino“.
Unabhängig von seiner Herkunft, hatte der Grissino immer großen Erfolg, auch unter den Adeligen. König Carlo Felice war sehr naschhaft und knabberte an sie in seiner Loge während der Theatervorstellungen. In allen Höfen Europas wurden „les petits batons de Turin“ mit Neugierde probiert. Der Sonnenkönig Luis XIV. ließ zwei Bäcker aus Turin nach Paris kommen, aber das Wasser der Seine und die Luft waren nicht so gut wie die von Turin und der Versuch scheiterte. Napoleon sandte regelmäßig kaiserliche Kuriers nach Turin, um „gherssin“ zu holen, da sie scheinbar die Leiden seines Magengeschwürs lindern konnten.
Bald kommt das Rezept!