Der „Caffé in Ghiaccio“ (man liest: ghiatscho) ist ein kalter Kaffegetränk typisch für die süditalienische Region Salento, mit seiner wunderschönen Barockstadt Lecce.
Er stammt aus Spanien und setzte sich schon Anfang des 17. Jahrhunderts durch. Der Caffé in Ghiaccio hat den „Café del Tiempo“ aus Valencia als Vorfahren, wo er heute noch mit einer Zitronenscheibe serviert wird. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde auch in der salentinischen Stadt Otranto der heisse Kaffee mit einer grünen Zitronenscheibe oder mit Pfefferminz und mit Eiswürfel (oder genauer gesagt mit eiskaltem Schnee) serviert.
Und hier das Rezept des Caffé in Ghiaccio: man bereitet eine Tasse Espresso mit soviel Zucker wie man wünscht vor. Dann kippt man den Espresso in einem mit Eiswürfel vollen Glas (besser wenn mit breitem Rand). Um den Espresso nicht zu „verwässern“ sollten die Eiswürfel nicht schon „nass“ sein, sondern frisch von Eisschrank noch ganz „trocken„.
Der Kaffee wird sofort kalt behält aber sein ursprüngliches Aroma. Er soll auch sofort getrunken werden. Man kann den Caffé in Ghiaccio auch einige Sekunden lang mit einem Dampf „pusten“, um den sogenannten Caffé in Ghiaccio „soffiato“ (gepustet) zu bekommen, der cremiger ist.
Auf keinem Fall sollte man, wie beim griechischen Eiskaffee, den Shaker benutzen!
Eine bekannte Variante des Caffé in Ghiaccio ist die Verwendung von Mandelmilch statt Zucker zum Süßen. Erst wenn der Kaffee schon im Glas mit den Eiswürfel ist, werden 2/3 Löffel Mandelmilch hinzugetan. Auch diese Variante kann mit Damf „gepustet“ werden.